Kann ich meinen Hund vegan ernähren?
Ja, es ist sehr gut möglich. Denn für eine ausgewogene Ernährung ist es wichtig, dass dein Hund die notwendigen Nährstoffe erhält. Die Quelle der Nährstoffe ist für den Organismus und das Tier unerheblich.
Aber Hunde und insbesondere Katzen sind von Natur aus Fleischfresser, oder? Ja, das ist absolut richtig. Allerdings gibt es zwischen den Vorfahren von Hunden und Katzen eine jahrtausendealte Koexistenz mit Menschen und Domestikation. In dieser Zeit veränderten sich die Tiere nicht nur äußerlich, sondern auch die Genetik und Physiologie des Tieres passte sich den menschlichen Lebensbedingungen an.
Hunde sind mittlerweile sehr gut in der Lage, stärkehaltige Nahrung zu verstoffwechseln und daraus Energie zu gewinnen. Auch bei Katzen ist die Zusammensetzung des Proteins entscheidend, nicht die Herkunft der Proteine. Das bedeutet, dass die Proteinquelle auch pflanzlich sein kann. Wichtig ist lediglich, dass das Futter angenommen und gefressen wird, verdaulich ist und alle Nährstoffe enthält, die das Tier benötigt. Sind alle 3 Punkte erfüllt, dann sprechen wir über eine artgerechte und gesunde Ernährung.
Ist das nicht völlig unnatürlich? Hunde oder Katzen würden Brokkoli, Linsen oder Süßkartoffeln nicht freiwillig fressen. Wir Menschen bearbeiten diese Lebensmittel damit unsere Vierbeiner es fressen geben. Wir zerkleinern oder kochen es, damit es problemlos gefressen und verdaut werden kann.
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Gesundes Hundefutter: Was muss beachtet werden?
✅ Je stärker Obst und Gemüse zerkleinert (oder puriert)wird, desto beser kann der Hund es verwerten.
✅Hülsenfrüchte sollten eingeweicht werden und schön weichgekocht werden.
✅ Linsen müssen nicht eingeweicht werden und sind schneller gar
✅ Kartoffeln, Reis und Nudeln sollten eher matschig sein
✅ Öle und Mineralstoffpulver erst nach dem Kochen zugegeben, sonst können wertvolle Nährstoffe verloren gehen.
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Wie sieht es heute mit der „normalen Ernährung“ unserer Vierbeiner aus?
In normalen Nass- und Trockenfuttermitteln sind in der Regel Rückstände aus heimischer Produktion enthalten (für den menschlichen Verzehr nicht zugelassen): hauptsächlich Rind, Schwein, Huhn oder tierische Nebenprodukte aus dem Meer, zum Beispiel. Dabei handelt es sich um Proteinquellen, die noch nie mit der natürlichen Beute unseres Haustieres mithalten konnten. Außerdem sind sie mit all unserer modernen Tierhaltung und Umweltverschmutzung belastet – Antibiotika, Hormone, Schwermetalle, Giftstoffe. Insbesondere in der Nahrungskette reichern sich Giftstoffe an.
Pflanzliche Protein- und Fettquellen haben hier einen entscheidenden Vorteil:
Sie sind deutlich weniger oder gar nicht mit Schadstoffen belastet. Ergänzt man das Futter dann noch mit Spurenelementen, entsteht ein vollwertiges, veganes Futter für ein gesundes und aktives Leben. Auch herkömmliches Futter kommt nicht ohne Zugabe von Spurenelementen aus. Für den Start empfehlen wir die Unterstützung von einem Ernährungsberater oder einem Tierarzt, der auf vegane Hundeernährung spezialisiert ist.
Gesundheitliche Gründe um auf ein veganes Hundefutter umzusteigen
Das Tier ist bereits krank und das Ziel ist jetzt sich zu erholen, (z.B. Verdauungsbeschwerden (Magen-
Darm Erkrankungen, Allergien oder durch Nahrungsmittelunverträglichkeiten). Ein weiterer Grund ist, nach einer Erkrankung, weiterhin gesund zu bleiben.
Aber auch die Futtermittelindustrie kann ein Grund sein, die Ernährung des Hundes umszustellen. In das Futter gelangen oft auch sogenannte K3 Abfälle, die nicht für den menschlichen Verzehr geeignet sind. (Schlachtabfälle, Häute, Hufe, Hörner,Federn, Blut, Eierschalen, Brutnebenprodukte, Küchen- und Lebensmittelabfälle, Rohmilch, Fisch und Fischnebenerzeugnisse, Zunge, andere Tierteile...)
"Die bislang größte Studie ihrer Art zeigt: Vegan ernährte Hunde sind offenbar gesünder als Fleisch fressende Artgenossen. Und schonen auch noch das Klima" 1
Die ethische Fragestellung
Es ist allgemein bekannt, dass grüne Wälder im Sonnenschein für Nutztiere keine Realität sind. Die Zustände in Schlachthöfen und die Art und Weise, wie Tiere dort behandelt werden, werfen ethische Fragen auf. Für diejenigen, die sich mit diesem Thema auseinandersetzen möchten, stehen verschiedene Quellen zur Verfügung, wie beispielsweise Interviews mit ehemaligen Schlachthausmitarbeitern oder Berichte von Tierschutzorganisationen.
Quellen zum Thema:
1 https://www.geo.de/natur/nachhaltigkeit/studie--vegane-hunde-muessen-seltener-zum-arzt-31782088.html
Vegetarian versus Meat-Based Diets for Companion Animals
Andrew Knight* and Madelaine Leitsberger Animals (Basel). 2016 Sep; 6(9): 57.
Diet adaptation in dog reflects spread of prehistoric agriculture
M Arendt,K M Cairns,J W O Ballard, P Savolainen, and E Axelsson, Heredity (Edinb). 2016 Nov; 117(5): 301–306.
Interview mit Nicole T., ehemals Tierärztin am Schlachthof Artikel von Animals Rights Watch -
Todeskampf im Schlachthof Tierarzt packt über Schlachthof aus (youtube.com)
Nikko Rittenau: "Vegane Hundeernährung ist blanker Schwachsinn" (youtube.com)